Undenkbar, unfassbar, unmöglich – immer noch?

Veronika sprach auf der Gedenkveranstaltung für die gequälten und ermordeten Kinder der ehemaligen Kinderklinik am Eichborndamm

In unserer Gesellschaft erscheinen solche Gräueltaten undenkbar, unfassbar, unmöglich.

Aber wir wissen alle, dass es nicht mit solchen Verbrechen anfängt. Die Ausgrenzung, Stigmatisierung, Entrechtung geht schleichend voran. Menschenfeindliche Haltungen sind nicht am 8.5.1945 aus Deutschland verschwunden, sie waren nur – mehr oder minder – versteckt und wurden verschwiegen. Seit ein paar Jahren jedoch sind solche Haltungen wieder offene Parteipolitik.

Wir leben in Tagen, in denen die AfD, die auch hier in der BVV sitzt, offen Menschen mit Einschränkungen ausschließen und ihnen Rechte aberkennen will. Mit ihrer Rhetorik normalisiert die Partei so schon vorhandene diskriminierende und ausgrenzende Haltungen in der Gesellschaft. Diese Einstellungen werden wieder salonfähig.

Deshalb genügt es nicht, uns zu erinnern an das Vergangene. „Nie Wieder“ heißt nicht nur ‚nie wieder‘ Morden und Foltern. Nie wieder heißt auch, nie wieder Entrechtung, nie wieder Ausgrenzung, es bedeutet Unterstützung und Anerkennung von Menschen mit Einschränkungen jeglicher Art. Es heißt daher, der AfD und anderen rechtsextremen Parteien und Menschen laut und deutlich zu widersprechen. Die Lügen und die Hetze zu entlarven, mit denen diese Gruppierungen Hass auf Menschengruppen schüren.

Es heißt, Widerstand zu leisten, ihnen zu widerstehen. Nie wieder ist jetzt, heute und jeden Tag.